Archiv des Autors: hund-2015

Unser Hund Kalle – auch mit solchen Dingen muss ich umgehen

Bei uns ist es nicht so doll. Das letzte Gespräch beim Tierarzt hat ergeben, dass Kalle wohl nicht mehr sehr lange leben wird. Die Nierenwerte sind ganz schlecht, er bricht ganz oft und frisst kaum noch. Gassi geht auch nicht mehr richtig. Ganz schlimm. Wir werden die letzten zwei Stunden nicht mehr in Anspruch nehmen. Für uns steht eher die Entscheidung an, ob wir ihn einschläfern lassen oder er so stirbt? Mal sehen, ist so schwer zu entscheiden; er leidet schon stark. Aber manchmal hat er so gute Minuten, dass man denkt, geht doch.

Ich melde mich auch noch telefonisch bei Dir. Aber trotzdem wollte ich mich schon bei Dir bedanken für die schönen, lehrreichen Stunden. Es hat Spaß gemacht mit Dir zu arbeiten. Du bist ein toller Typ; authentisch und ehrlich. Das mag ich.

LG Birgit

Beschwichtigungssignale – Unser Hund will uns beruhigen

„Ich versteh meinen Hund nicht“, höre ich des Öfteren auf den Spaziergängen mit meinen Hunden. Sofern ich dann nachfrage, was denn der Hundebesitzer damit meinen könnte, der gerade kopfschüttelnd am Rand der Wiese steht und zum 100 ten. Mal seinen Hund ruft, der ihn aber geflissentlich ignoriert, erhalte ich ziemlich regelmäßig die Antwort: „Irgendwie reden mein Hund und ich aneinander vorbei!“

 

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Wie gewöhne ich meinen Hund an das Alleinbleiben?

Alleinsein ist nicht hundetypisch. Als im sozialen Rudel lebend, trachtet jeder Hund danach, den Anschluss an seine Gruppe nicht zu verlieren, und greift zunächst zu den hundeüblichen Mitteln, wenn er sich verlassen fühlt: Er ruft nach den anderen. Die Wirkung ist meistens durchschlagend. Seine Familie kommt zurück, zwar wütend, aber er ist nicht mehr alleine. Beim nächsten Mal wird er daher umso unermüdlicher jaulen oder bellen.

Die Zerstörungswut, die sich im Anknabbern von Stühlen, im Ausleeren von Papierkörben etc. äußern kann, ist meist zuerst ein Zufall, dem das Erfolgserlebnis, nämlich die Zuwendung und Aufmerksamkeit des Menschen folgt. Von da an stellt Alleinsein den Auslöser für das sofortige Setzen der schon einmal erfolgreich gewesenen Maßnahmen dar: des Kaputtmachens.

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WDR 2 stempelt Rottweiler und Co. als „gefährliche“ Hunde ab

Am 09.05.2016 habe ich bei WDR 2 die Geschichte über die Rechtsprechung zum Vorfall der Beißattacke des Rottweilers auf ein türkisches Mädchen gehört. Der Vorfall ist schlimm und die Strafe gerecht. Was aber der Reporter vor Ort Benjamin Sartory an Allgemeinplatitüden da abließ, hatte schon Bild Zeitungsniveau. Auf die Frage des Moderators nach der Einschätzung von Sartory zur Landeshundeverordnung und Beißereien, meinte dieser, dass es schon seither viel weniger Beißunfälle geben würde? Warum weshalb wieso? In die Tiefe wurde nicht gegangen, aber da ja vor Kurzem noch ein Mädchen von einem Rottweiler in Sachsen gebissen worden sei, müsse man gesetzlich sicherlich noch bei den Rottweilern nachjustieren, mit anderen Worten auch stigmatisieren und auf die Liste 1 setzen. Ich hatte nur das Ende gehört und um dem Manne nicht Unrecht zu tun, hatte ich mir den kompletten Mitschnitt dieser Stunde kostenpflichtig (echt günstig, nur 35 € ) vom WDR schicken lassen. ABER: Mehr hat der Mann gesagt. Daraufhin habe ich mich gestern hingesetzt und folgende Mail an die Redaktion vom WDR geschrieben:

22.05.2016 19:03 Mail an die WDR Redaktion

Guten Tag,
ich habe mir den Mitschnitt vom 09.05.2016 zwischen 15:05 und 16:00 Uhr für 35 Euro bestellt, weil ich zum einen den kompletten Beitrag über den Beißvorfall auf das türkische Kind in Duisburg hören wollte und zum anderen wollte ich Ihrem Mitarbeiter Benjamin Sartory nicht unrecht tun.
ABER: Nachdem ich den Beitrag gehört habe, ist mir nun endgültig der Kragen geplatzt.

Ich bin mobiler Hundetrainer am Niederrhein und Liebhaber der Rassen, die auf der Liste stehen, aber man sollte auch beim WDR 2 objektiv bleiben und sich nicht auf das Bildzeitungsniveau herabbegeben.
Natürlich ist es schlimm, was dem Kind passiert ist, das ist eindeutig fahrlässiges Verhalten der Mädchen gewesen. Ich kann dann aber überhaupt nicht verstehen, was das mit den Rassen und der Landeshundeverordnung zu tun hat. Hat die Liste etwas gebracht? Diese Frage war an Benjamin Sartory gerichtet. Er hat dann ganz „fachmännisch“ darüber berichtet, dass Beißunfälle zurückgegangen seien. Aber warum, weil es weniger dieser Rassen gibt. Das ist viel zu einfach und darüber rege ich mich auf, ebenso platt war seine Aussage, auch bei Rottweilern, die ja gar nicht auf der Liste 1 stünden, müsse man doch gesetzlich nachjustieren, denn in Sachsen sei doch schon wieder ein Kind von einem Rottweiler gebissen worden. Das ist polemisch, diskriminierend und rassistisch. Pauschale Aussage ohne Inhalt und offensichtlich ohne vernünftige Recherche sind doch wieder nur Wasser auf die Mühlen der Holzköpfe, die pauschal alles, was größer als ein Dackel in die Ecke potentiell gefährlich und potentiell zum Abschuß freigegeben, stellen. Das Gleiche passiert mit Menschen, die hilfesuchend in unser Land kommen und wenn dann so etwas wie in Köln passiert, sind alle Ausländer/Flüchtlinge böse. Da wird natürlich sofort dagegen gewettert und der AFD solche Aussagen zugeordnet, aber wenn das Reporter Ihres Senders über Hunderassen sagen, regt sich offensichtlich keiner auf. Doch, ich tue es und ich würde mir ein Gespräch mit Ihrem Kollegen Sartory wünschen. Vielleicht kann ich ihm ja noch helfen und er bringt es sogar fertig, ein Bericht über Sokas (sogenannte Kampfhunde u.a.) zu bringen, der der Wahrheit entspricht. Per Gesetz wird dem Liebhaber die Haltung dieser Rassen sehr erschwert (u.a. erhöhte Steuer). So ist es doch klar, dass es weniger Beißunfälle gibt, die Hunde sind ja alle weggesperrt, könnte man annehmen. Das Wichtigste vergisst ihr „Experte“, diese Hunde werden z.B. in England Nanny Dogs genannt. Sie wurden zum Schutz von Haus, Hof und Mensch gezüchtet und es ist immer der Mensch, der das Übel betreibt, nie der Hund. Ich habe, wenn auch kurz mit zwei Kolleginnen von Ihnen gearbeitet (Frau Daniela Bliersbach und Frau Jessika Westen, schöne Grüße übrigens). Die beiden werden ihnen bestätigen, dass ich auch Halter von Sokas bin, aber selbstverständlich sorgsam mit unseren Hunden umgehe. Mein Wahlspruch, den ich auch besonders meinen Kunden ans Herz lege ist, den Respekt eines Individuums muss man sich hart erarbeitet, nicht erkaufen oder erbrüllen. Nur so wird man mit seinem Gegenüber ein Team. Herr Sartory kann sich gerne bei mir melden, ich hasse Pauschalisierungen und Hetzkampagnen, denn diese Hunde sind klasse und wollen nur eins, uns Menschen gefallen. Ich wünschte mir mal ein Sendung über den Irrsinn der Hundesteuer, der Diskriminierung dieser Rassen, die dafür sorgen, dass die Tierheime übervoll sind und Hunde dieser Rassen durch den Willen der Politiker, allen voran Bärbel Höhn, nach jahrelangem Martyrium in bundesdeutschen Tierheimen sterben müssen, weil auch solche Berichte wie die von Herrn Sartory dafür sorgen, dass diese Rassen zu Unrecht geächtet werden.
Ich habe eine Glatze, schlafe ich deswegen mit einem Baseballschläger unter dem Kopfkissen und träume von alten Zeiten?